Mittwoch, 29. November 2006

Gleich fällt der Vorhang

Heute habe ich Prüfung 3 von 4 hinter mich gebracht, relativ erfolgreich und somit mittelmäßig angsterfüllt, was mich da morgen Abend erwartet, in der letzten Prüfung im argentinischen..
Die wenigen Highlights, die mein Lern-Leben in den letzten Tagen geboten hat, waren einige absolut geile Steaks. Ja, auch ich kann mich immer noch begeistern. Nur halt nicht mehr so einfach, wie am Anfang. Da muss schon bissl was Besseres auf den Teller mittlerweile.
Das Ganze ist natürlich ganz uneigennützig, nur um zu Testen, was ich meinem Besuch am besten zeigen, bzw. was ich ihn schmecken lassen sollte. Ende der Woche bekomme ich lange erwarteten Besuch von meinem Vater und meinem Onkel (wer jetzt schlau kombiniert: ja, sein Bruder!). Und die sollen Alles kriegen, aber kein Touri-Steak!
In der Zwischenzeit wurde, wie hier ausführlichst in den Nachrichten diskutiert, die gute Frau Bush junior im geliebten Buenos Aires ausgeraubt. Es bleibt gefährlich! Kommentar im Radio: "Wilkommen in der dritten Welt liebe Leute!"
Das auch sonst Einiges geht hier zeigt sich jeden Spieltag der Fußball-Liga. Ausschreitungen wie sie in Deutschland selbst in den unteren Ligen selten sind, gehören hier leider zum Alltag. Deshalb wurde vor kurzem beschlossen, den Rest der Hinrunde ganz ohne Gästefans auszuspielen, aber auch von den Heimfans durften nur noch Mitglieder (ja, es gab Aufnahmeschluss!) ins Stadion. EInige Partien wurden auch ganz ohne Publikum ausgetragen. Mittlerweile wurden die Maßnahmen wieder etwas zurückgedreht. Schwer zu sagen, ob das hilft.. Aber der erste Schritt ist zumindest mal gemacht: Problemerkennung. War auch nicht leicht, schließlich kamen Bilder von prügelnden, das Stadion auseinander nehmenden Fans ja nur etwa jedes Wochenende von mehreren Spielorten! Der Wille zählt..
Der übliche Kurz-Wetter-Bericht: Es wird immer wärmer, auch wenn es zwischen durch noch 20°-Tage gibt, wir waren auch schon bei 35°. Ganz schön kräftig, gerade weil es bitter schwül wird hier.. Aber was solls, wer das Eine will, muss das Andere mögen.
Auf den Fotos: Straße an der mein Wohnhaus steht und meine in Socken gehüllten, die Sonne genießenden Füße.

Samstag, 18. November 2006

Schritt für Schritt

In den letzten Tagen und Wochen scheinen die Uhren spürbar langsamer zu ticken. Das ist auf der einen Seite natürlich sehr erfreulich, da ich so mehr gefühlte Lebenszeit hier in Buenos Aires habe. Leider ist es nicht ganz so toll, da diese verlängerte gefühlte Lebenszeit unangenehm mit etwas aufgefüllt wird, was schon in Deutschland wenig, aber hier im beginnenden Sommer noch weniger Spaß macht: Lernen. Klausur 1 von 4 habe ich zumindest mal letzten Mittwoch hinter mich gebracht. 3 to go.. Immerhin etwas!
Dieser unangenehme Zeitvertreib muss derzeit auch als Entschuldigung für fehlende Einträge dienen, denn es ist kaum berichtens- sondern eher bemitleidenswert, wie eintönig ich derzeit meine Zeit hier verbringe. Als täglicher Höhepunkt sei lediglich das Kaffee-Trinken auf meinem sonnenüberfluteten Balkon genannt, bei dem ich mir, obwohl es nur ne kurze Pause werden sollte, schon des öfteren Sonnenbrand verschafft habe. Ganz tolle Sache.
Zumindest habe ich es aber mal geschafft, diese Woche Björn in seiner Wohnung zu besuchen, die allein schon deswegen erwähnenswert ist, weil der Kerl einfach mal 3 Cuadras vom Obelisco entfernt wohnt. Gehts noch zentraler??? Aber dafür wurde er in der Gegend schon überfallen, was mir BIS JETZT (*holzklopf*) noch erspart, oder wohl besser, aufgehoben für meine Reisezeit, wurde.
Währenddessen ist in good ole Germany Einiges los, zumindest in meiner Familie. Da werden Goldhochzeiten gefeiert und mein kleiner Bruder macht sich Fit für die WM 2018, mit meinem Steak-Polster dürfte der mittlerweile fitter sein als ich.. Hoffentlich will er bei meiner Rückkunft nicht mit mir Fußball oder sowas spielen, da kann er nur hoffen, dass ich meinen Herzinfarkt bekomme, bevor ich ihn umsense.

Sonntag, 5. November 2006

Time to say goodbye

An diesem Wochenende hieß es gleich mehrmals und im vielfachen Sinne "Auf Wiedersehen". Das Wochenende begann am Donnerstag mit der Abschiedsparty des Abschlussjahrgangs meiner Fakultät im Opera Bay, dass architektonisch eine Mini-Version des Opernhauses von Sydney ist. Ganz nette, im Sonnenaufgang endende Party, aber nix Spektakuläres..
Der nächste Abschied findet bisland nur in meinem Kopf statt: Der Abschied von Buenos Aires. Schon in nem guten Monat verlasse ich die Stadt zum ersten Mal für längere Zeit. Da möchte ich gar nicht zu viel dran denken..
Der dritte Abschied war gestern Abend vom in Ushuaia kennengelernten Tobias, mit dem und Björn ich gestern Nacht noch mal n gescheites Steak essen war. Dieses Steak ist erwähnenswert, weil es sich definitiv unter meinen persönlichen Top3 platziert hat. Nach einiger Diskussion konnten wir uns auf eine geschätzte Roh-Masse von 700 g einigen. Mein lieber Schwan!