Sonntag, 22. Oktober 2006

19.10. - Perito Moreno

Nachdem ich mich am Vor-"Abend" noch im Hostel erkundigt hatte, was man denn so an Ausfluegen machen kann, ging es am Donnerstag recht frueh aus den Federn. Der Existenzgrund von El Calafate war frueher, weil die Pferde-Karawanen, die die Schafwolle transportierten hier auf dem Weg zum Atlantik rast machten, aber heute ist die einzige Ueberlebensberechtigung dieser "Stadt" die mit Gletschern gespickte Umgebung.
Die Hauptattraktion der vielen Gletscher hier ist Perrito Moreno. Benannt nach einem Forscher, der extrem viel fuer Argentinien getan hat, nicht nur, weil er erreicht hat, dass die Chilenen etwas Land abgetreten haben, sondern vor allem, weil unter anderem dieses Land und viele Landstriche zu Nationalparks wurden.
Die Reise ging am Morgen um 9.00 Uhr los und es war eine bunt gemischte Gruppe aus Spaniern, zwei Franzosen, zwei Hollaendern und meiner Wenigkeit. Begleitet von zwei Locals, von denen einer
El Indio -> Nicht wegen Indien, sondern wegen Indianer, und das vermutlich nur, weil er bissl dunklere Haut hat..) konstant von der eigentlichen Guía nach Pflanzennamen gefragt wurde, weil er am naechsten Tag seine Nationalpark-Fuehrer-Pruefung hatte. Am Ende wussten wir teils mehr als er, meine Vermutung ist, dass er nicht bestanden haben kann..
Nach einer etwas laengeren Fahrt durch tolle Landschaft kamen wir dann am Nationalpark an, in dem ich als Quasi-Argentinier eintrittspreismaessig wieder ordentlich abgeraeumt habe..
Der Gletscher an sich ist schon ziemlich beeindruckend, Fotos folgen, ist zwar alles touristisch hochgezuechtet, aber gut geschuetzt und wirklich schoen anzuschauen. Er ist einer der wenigen, der immer noch waechst, im Schnitt 3 Meter pro Tag. Die Groesse ist gleich der Groesse des Stadtzentrums von Buenos Aires, was, wenn ich mich recht erinnere rund 250 km2 sind. Er ist 30 km lang! Das ist mal ne Ansage.
Nach einigen hundert Fotos war dann sogar ne Bootsfahrt entlang des Gletschers dabei, was auch ganz schoen war, aber leider habe ich nicht das Glueck gehabt, irgendeinen riesigen vom Gletscher abbrechenden Brocken zu sehen oder gar zu filmen zu bekommen. Trotz allem entwickelt der Gletscher eine beeindruckende Akustik,und selbst nur wenige Dezimeter grosse Stuecke entwickeln ein Geraeusch, als wenn das ganze Ding gerade zusammenkracht. Am Abend am Hostel angekommen war ich dann auf der Suche nach Beschaeftigung fuer den naechsten Tag, genauso wie drei Spanier. Da ich von Gletscher halbwegs genug hatte, standmir nicht die Lust nach einer Ganztags-Gletscher-Bootsfahrt, und so entschloss ich mich zu einer folgenschweren Entscheidung: Mit den Spaniern auf Super-Trekking zu gehen.

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